So, 19.05.2013 Anreise nach Tortolì
Die Anreise gestaltet sich eigentlich relativ einfach, benötigt dennoch einige Zeit. Mit dem Schnellbus geht es sehr einfach von Dresden Hauptbahnhof bzw. Bahnhof Dresden Neustadt zum Flughafen Berlin-Schönefeld (BBI ist ja leider noch nicht geöffnet!) und dann mit einem Billigflieger nach Gagliari. Von dort sind es aber auch noch 1,5 Stunden mit einem Auto oder 3 Stunden mit dem Bus. Alles kein Problem, denn ein sehr lieber Kollege und Freund Guiseppe Sugamele begleitet uns.
Mo, 20.05.2013 Besuch der Partnerschule in Totolì, http://www.ipsar.gov.it/
Der Schulname ist für uns erst einmal etwas sperrig "Istituto di Istruzione Professionale die Servizi per
l’Enogastronomia e l’Ospitalità Alberghiera e Istituto di Istruzione
Professionale dei Servizi per l’Agricoltura a lo Sviluppo Rurale" kurz IPSAR Istituto Alberghiero e Agrario di Tortolì oder auf deutsch "Bildungsinstitut für Gastronomie und Wein,
Hotelfachschule und Berufsschule für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung".
Zwei Schulteile liegen direkt in der Innenstadt von Tortolì und sind dadurch für die Schüler sehr gut erreichbar.
Zu unserem ersten Workshop wurden wir herzlich von Guiseppe (Pino) und zwei Kollegen empfangen.
Nach einer Vorstellung unseres Projektes, unserer Schule und unseres Bildungssystem sahen wir uns die Schule an.
Dadurch, dass es in Italien kein duales System der Berufsausbildung gibt, findet der größte Teil der beruflichen Ausbildung, abgesehen von wenigen Praktika, in der Schule statt.
Besonders interessant für uns, wir haben an unserer Schule nur normale Klassenräume und Computerräume, waren die Küchen und Säle für die Restaurantausbildung. Hier kocht jeder Schüler zwischen 3 und 5 Stunden in der Woche sardische und internationale Küche.
In den Computerräumen arbeiten kleine Gruppen an Projekten um traditionelle Produkte zu vermarkten und um Touristen Sardinien näher zu bringen.
Am Nachmittag unternahmen wir einen Ausflug in die nähere Umgebung nach Arbatax.
Der Ort hat ca. 5000 Einwohner bietet aber eine Hauptattraktion der Insel, die aus dem Meer ragenden, blutroten Porphyrspitzen, die sogenannten roten Felsen von Arbatax.
Am Abend hatte sich Pino etwas besonderes überlegt. Wir als deutsche Berufsschullehrer einer Wirtschaftsschule wissen ja gar nicht, wie Käse hergestellt wird, schon gar nicht Pecorino und Ricotta.
Es geht eigentlich ganz einfach. Man braucht nur 20 Liter Schafsmilch, einen Kochherd, einen Topf, Siebe und etwas Lab. Und dann...
noch etwas Ahnung!
Dank professioneller Anleitung hat alles gut geklappt. Es wurde Käse!
Di, 21.05.2013 Fahrt nach Cala Golone,
Nuragen
Die Fahrt nach Cala Colone, dort gibt es Grotta del Bue Marino, geht nur über 72 km, aber durch die Berge mit tausenden Serpentinen.
Unterwegs gibt es ständig wechselnde Aussichten und herrliche Panoramen.
Die Tiere werden, dank des Wetters, nicht in Ställen gehalten, sondern weiden auf dem Land der Gemeinde und nehmen am ÖPNV teil.
Manchmal fühlt man sich wie in Irland ...
... hört aber den Sound Sardiniens durch die vielen Glocken an den Ziegen.
Häufig findet man Nuraghen, das sind prähistorische und frühgeschichtliche Turmbauten der Bonnanaro-Kultur (ca. 1800–1500 v. Chr.).
Mi, 22.05.2013 Fahrt nach Cagliari
Cagliari ist die Hauptstadt Sardinien, liegt im Süden und hat ca. 155.000 Einwohner. Die Burg nimmt einen großen Teil der Altstadt ein.
Vom Kastell aus hat man einen sehr schönen Blick über die Stadt.
Unweit der Stadt kann man frei lebende Flamingos beobachten ...
... und den WWF Park besuchen.
Do, 23.05.2013 Besuch einer Bäckerei für traditionelles Hochzeitsgebäck
Traditionen haben eine sehr große Bedeutung auf Sardinien. Auf Hochzeiten ist Pane coccoi als Dekoration unerlässlich. Die Bäckerinnen gestalten alles mit den Händen und mit unendlicher Geduld.
Alle Brote sind Unikate.
Nach ca. 10 Minuten ist das Kunstwerk fertig gebacken.
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Anschließend besuchten wird den anderen Schulteil in Tortolì. Pino präsentierte voll Stolz die europäischen Projekte.
In diesem Schulteil wird von Schüler mit Handicap eine öffentliche Bar betrieben.
Danach waren wir Gast im Englischunterricht für Köche.
Wenn man so wie die Sarden eng mit dem Meer verbunden ist, wird natürlich viel Fisch gegessen.
Sehr interessant fanden wir in der Nähe von Tortolì eine genossenschaftliche Brackwasserfischerei.
Mit der Strömung gelangen die Fische in das Brackwasser, dann werden die Tore geschlossen und mit dem abfließenden Wasser müssen die Fische nur noch eingesammelt werden.
Diese Anlage wurde mit Fördermitteln der Europäischen Union errichtet.
Fr, 24.05.2013 Besuch der Landwirtschaftsschule
Heute besuchten wir den dritten Schulteil, ca. 15 Autominuten entfernt von Tortolì. Diesem Schulteil ist ein Internat angegliedert, in dem Schüler aus den Bergdörfern übernachten können und verpflegt werden.
Sa, 25.05.2013 Besuch Nationalpark Monte Petra Liana
Zum Abschluss fuhren wir auf Nebenstrecken durch die Berge und besuchten Bergdörfer mit sehr wechselvoller Geschichte und künstlerischem öffentlichen Protest.
Am Abend konnten wir mit Pino ausgiebig Miesmuscheln (italienisch cozze) essen.
So, 26.05.2013 Abreise
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