Montag, 12. Mai 2014

Projektbesuch in Udine / Italien





Im Rahmen des Programms für lebenslanges Lernen LEONARDO DA VINCI Mobilität 2012 mit der Zielgruppe Bildungspersonal und dem Motto "School image - How to optimize our school promotion stragety" soll der Erfahrungsaustausch mit Fachkollegen sowie das gegenseitige Kennenlernen der beruflichen Ausbildungssysteme im europäischen Ausland, hier Italien, weiter vertieft werden.




 


Partnerschule:  ISIS Bonaldo Stringher, Viale Monsignor Nogara,
                       33100 Udine
Teilnehmer:      Dieter Hellmich und Mario Hinkel
Aufenthalt.       01. Mai bis 07.Mai 2014






01.Mai 2014

Am Donnerstag landeten wir gegen 12.30 in Triest. Die Projektkoordinatorin Tiziana Ellero begrüßte uns am Flughafen, anschließend fuhren wir in unser Hotel. Am Nachmittag besuchten wir gemeinsam mit Austauschschülern aus Immenstadt / Bayern die norditalienische Industriestadt Triest und das Schloss Miramare.




 
02.Mai 2014
 
Am Vormittag besuchten wir die ISIS B. Stringher. Dort wurden wir von der Schulleitung begrüßt und besprachen das geplante Programm unseres Besuches. Anschließend stellen wir uns und unsere Berufsschule, die Ernst-Benary-Schule Erfurt, vor. Um einen zukünftigen Kooperationsbedarf zu erörtern, besichtigten wir die Schule, besuchten und beteiligten uns am Unterricht und sprachen mit Kollegen. Im Ergebnis des Vormittages stimmten die Kollegen der ISIS B.Stringher und wir darin überein, dass eine zukünftige Partnerschaft gewünscht ist und angestrebt werden soll.

  
Am Nachmittag besuchten wir die Firma  Bruno Venica, einen regionalen Weinbaubetrieb.


 
03.Mai 2014

Italienische Tourismusschüler (Stufe 4) der ISIS B. Stringher führten uns deutschsprachig am Samstag durch Venedig.




04.Mai 2014

Frau Tiziana Ellero  und einige Tourismusschüler zeigten uns die Stadt San Daniele sowie eine Schinkenmanufaktur, in der der weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt San Daniele-Schinken hergestellt wird.


  


05.Mai 2014

Aus Gesprächen vom Freitag und den Erfahrungen der gemeinsamen Unternehmungen am Wochenende sondierten wir gemeinsam mit unseren Gastgebern Möglichkeiten einer Zusammenarbeit auf der Ebene der Lehrkräfte. Als zweckdienlich und realistisch haben wir gemeinsam eine Vertiefung der gegenseitigen Kenntnisse beider Bildungssysteme erachtet. Diese könnte durch den gegenseitigen Einsatz von Lehrern an der jeweiligen Partnerschule erfolgen. Der Unterricht würde bilingual und fachbezogen erfolgen. Die Lehrer könnten ihre Sprachkenntnisse in der Gastsprache begründen und festigen. Ein weiterer Aspekt der Zusammenarbeit könnten die unterschiedlichen landestypischen Sitten und Bräuche im Bereich Hotellerie und Tourismus sein.
Am Nachmittag führten uns Tourismusschüler durch den historischen Stadtkern und zeigten uns das Stadtschloss von Udine.


06.Mai 2014

Bei einem abschließenden Besuch der Schulleitung der ISIS B. Stringher bekundeten beide Seiten noch einmal den Willen einer effektiven Zusammenarbeit.
Am Abend wurden wir von unseren Gastgebern zu einem traditionellen italienischen Abendessen eingeladen. Bei diesem festigten wir unsere freundschaftliche Beziehung.





07.Mai 2014

Rückreise nach Erfurt.

Mittwoch, 7. Mai 2014

Projektbesuch in Favara + Agrigento/Sizilien

School image – How to optimize our school promotion strategy
Mobilität:                 Favara, 29.04.2014 –  06.05.2014
Partnerschule:       I.P.S.S.A.R.C.T. „Gaspare Ambrosini“
Teilnehmer: Frau Knape-Baumann, Frau Sewitz
Ziel der Projektteilnahme: Erfahrungsaustausch mit Fachkollegen im europäischen Ausland sowie das Kennenlernen der beruflichen Ausbildungssysteme im europäischen Ausland.
29.04.2014
Nach einer unproblematischen Reise kamen wir mittags in Palermo an und fuhren mit dem Bus in die Nähe des Hauptbahnhofs, von wo aus wir uns zu Fuß auf den Weg zu unserem B&B machten. Am Nachmittag erkundeten wir die ersten Sehenswürdigkeiten, die sich in fußläufiger Entfernung zu unserem B&B befanden. Diese stehen unter großem Einfluss unterschiedlicher Kulturen und Nationalitäten, die im Laufe der Jahrhunderte hier ihre Spuren hinterlassen haben. Der Satz „Palermo – eine Stadt zwischen Prunk und Verfall“ deckt sich mit unseren ersten Eindrücken. Neben prunkvollen Gebäuden verfallen ganze Straßenzüge und Gebäude oder werden nur oberflächlich oder provisorisch saniert. Auch die jüngeren geschichtlichen Ereignisse wurden deutlich sichtbar. Herumlungernde Jugendliche in großer Zahl sind Zeichen der anhaltenden Arbeitslosigkeit, die in Sizilien bei ca. 13 % (im Vergleich zu Italien: 6,5 %) liegt.


30.04.2014
Wie von unseren Gastgebern empfohlen, absolvierten wir ein umfangreiches Sightseeing-Programm, das uns nach Monreale, einem höher gelegenen Vorort mit wunderschönem Blick auf Palermo, in die Katakomben, in denen ca. 8000 mehr oder weniger gut konservierte Leichen der Kapuziner ausgestellt sind, und zur Kathedrale führten. Am Nachmittag hatten wir die Gelegenheit zu einem regen Gedankenaustausch mit zwei Lehrerinnen aus Utrecht (Holland), der interessante Einblicke in die Zustände an holländischen Grund- und Mittelschulen bot. Aufgrund der hohen Ausländerdichte hat der Lehrer dort eine deutlich höhere Erziehungsfunktion und muss Hilfestellung in sozialen Fragen leisten.


01.05.2014
Bereits am frühen Morgen fuhren wir mit dem Zug von Palermo in das reizvolle Küstenstädtchen Cefalú, das für seine gotische Kathedrale und seine historischen Altstadtgassen bekannt ist. Wir stiegen auf den Rocca de Cefalú, der mit seinen zum Teil gut erhaltenen Mauern von einer frühen Besiedlung zeugt. Auch hier wurde der 1. Mai, der Tag der Arbeit, mit mehreren Festveranstaltungen und Kundgebungen begangen.



02.05.2014
Entsprechend unserem Programm, das unsere Gastgeber zusammengestellt hatten, fuhren wir von  Cefalú nach Agrigento. Unser „Empfangskomitee“ bestand aus 4 Mitarbeitern der Hotel- und Restaurantfachschule „Gaspare Ambrosini“ in Favara. Nach der herzlichen Begrüßung nahmen wir gemeinsam das Mittagessen ein und informierten uns gegenseitig über wesentliche Strukturen und Fachrichtungen unserer Schulen. Ein ursprünglich geplanter Schulbesuch konnte nicht stattfinden, weil die Schüler an diesem Brückentag nicht zum Unterricht erschienen. Stattdessen wurde uns ermöglicht, eine Käsefabrik zu besichtigen, was nicht nur sehr informativ, sondern äußerst amüsant war. Der Familienbetrieb wurde vor über 60 Jahren gegründet und vom Großvater bis zum Ökonomie studierenden Enkel arbeiten alle mit. Der derzeitige Chef ist sich nicht zu schade, Interessierten Kindern und Erwachsenen die Produktion des Käses samt seiner Verarbeitungsmöglichkeiten auf unterhaltsame Weise nahezubringen. Auf dem Rückweg unternahmen wir noch einen Abstecher zu einer spektakulären Kalksteinformation namens Scala tei turchi, die sich eindrucksvoll zwischen zwei Sandstrände schmiegt.






03.05.2014
Weil an unserer Gastgeberschule am Wochenende generell kein Unterricht stattfindet (Option besteht), wurde für uns ein Ausflug zum Vulkan Ätna organisiert, zu dem uns drei Lehrer begleiteten. Zwei französische Studentinnen, die für drei Monate in Favara ein Praktikum absolvieren, schlossen sich uns an. So fand ein reger Erfahrungsaustausch über die Unterschiede der verschiedenen Schulsysteme und Bildungswege bereits während der 2,5-stündigen Busfahrt statt. Bei Schnee und kalten 2 Grad Celsius kletterten wir auf zwei Krater und ließen uns berichten, dass sich die sehr feste Vulkanerde z. B. für den Straßenbau (neben der Verarbeitung für Souvenirs J) hervorragend eignet. Anschließend besuchten wir die  nahe gelegene kleine Küstenstadt Taormina,  die mit ihren wunderschönen kleinen Gassen, dem beeindruckenden Amphitheater sowie den viele schönen Kirchen gern auch den Sizilianern einen Besuch wert ist.




04.05.2014
Am Vormittag lernten wir eine weitere Lehrerin der Schule, Silvana, kennen, die uns einen ersten Eindruck von Agrigento vermittelte. Auch hier waren deutlich die Spuren der großen Arbeitslosigkeit und der nach wie vor anhaltenden Wirtschaftskrise zu sehen. In der ehemals turbulenten Ladenstraße mitten in der Altstadt herrschte gähnende Leere. Ein großes Problem stellt zudem die hohe Abwanderung von jungen Menschen in den Norden Italiens dar, weil  es – wie uns mehrfach berichtet wurde – keine Anzeichen auf eine verbesserte Lage z. B. durch politische Maßnahmen gibt. Den Stolz der Einwohner von Agrigento lernten wir am Sonntagnachmittag kennen: das Tal der Tempel. Gemeinsam mit Giacomo und den zwei französischen Studenten besichtigten wir die vor den Toren der Stadt liegenden Tempelanlagen, die die Überreste einer der bedeutendsten antiken griechischen Städte zeigen. Während eines unwetterartigen Regengusses besuchten wir das zum Museum umgebaute Geburtshaus des Schriftstellers Luigi Pirandello (1867 – 1936), der wegen seiner schriftstellerischen Leistungen 1934 den Nobelpreis für Literatur erhielt und seitdem als Nationalheld verehrt wird.



05.05.2014
Vormittags wurden wir vom stets gut gelaunten Giovanni, der als gebürtiger Franzose eigentlich Joseph heißt, mit dem schuleigenen Lieferwagen abgeholt und in die Schule gebracht. Linda, die Englischlehrerin, führte uns durch die Schule, die uns deutlich machte, wie gut es uns an unserer Außenstelle geht: kleine Computerkabinette, eine finstere Turnhalle, vollgeschmierte und schmutzige Schränke in der Umkleidekabine, zusammengewürfeltes Mobiliar in den Klassenräumen… Es gelang uns, einige Fotos zu machen. Wir merkten aber, dass es nicht gern gesehen wurde. Der Unterricht beginnt 8:00 Uhr und endet 13:20 Uhr. Die 60-minütigen Unterrichtsstunden werden nur kurz von zwei Pausen á  10 Minuten unterbrochen.  Die ca. 1000 Schüler zahlen 40,- € Schulgeld im Monat und werden von rund 120 Lehrern im vollzeittheoretischen Unterricht zu Hotelfach- und Restaurantfachkräften sowie zu Köchen ausgebildet. Von ihren Koch- und Bedienkünste durften wir uns im Anschluss an den Schulrundgang überzeugen. Die Schüler hatten für uns ein 4-Gänge-Menü gekocht, den Tisch eingedeckt und während des Essens bedienten sie uns unter den strengen Blicken ihres Lehrers. Da nach dem ausgiebigen Mittagessen keine Schüler mehr im Haus waren, begaben wir uns mit Silvana, der zweiten Englischlehrerin, und dem guten Hausgeist Giovanni zu einer kleinen Sightseeingtour durch Favara, den Ort, in dem die Schule ansässig ist. So ließen wir die ereignisreichen Tage langsam ausklingen.












06.05.2014

Pünktlich holte uns Giovanni ab und brachte uns zum Busbahnhof. Wir waren ganz begeistert, dass er wartete, bis wir im richtigen Bus saßen. Nach knapp 3-stündiger Fahrt kamen wir am Flughafen von Palermo an und stiegen nach einem kleinen Frühstück ins Flugzeug, das uns über München zurück nach Dresden brachte.